Sonne, Mond und Sterne sollen ab dem 10. März in der Frankfurter »Freßgass« leuchten. Nun fallen in der hessischen Bankenstadt weder St. Martin noch Weihnachten in den Frühlingsmonat, vielmehr beginnt an diesem Tag das alljährliche muslimische Intervallfasten, besser bekannt als »Ramadan«. Man muss der Gerechtigkeit halber anmerken, dass es nicht die Muslime selbst waren, welche um die Festtagsbeleuchtung gebeten haben. Vielmehr wollten SPD und Grüne einmal wieder »ein Zeichen setzen«. Und auch die Geschäftsleute fanden die Idee nicht schlecht, Dekoration und Publicity frei Haus geliefert zu bekommen. »Toleranz« und »Weltoffenheit« sind in Europa bekanntlich gut fürs Geschäft. In anderen Teilen der Welt hält man sich damit eher zurück, große Konzerne haben ihr Logo in Saudi-Arabien jedenfalls noch nicht in Regenbogen-Farben zur Schau gestellt. Und man kann nur hoffen, dass die Örtlichkeit »Freßgass« in Frankfurt anwesenden hungrigen Muslimen keine schlechte Laune bereitet.
Man könnte die Aktion als Geste der Unterwerfung werten, denn die muslimische Community in Frankfurt dürfte ähnlich groß sein wie in Berlin. Da die demografische Entwicklung ein starkes weiteres Anwachsen derselben erwarten lässt, mag wohl so mancher Befürworter der Happy-Ramadan-Beleuchtung nicht nur ans Geschäft gedacht haben. Überall im Stadtgebiet weiße Fahnen ins Fenster zu hängen, wäre wohl eine zu offensichtliche Kapitulation gewesen, da sieht so eine hübsche Beleuchtung doch gleich viel harmloser aus. Schlappe hunderttausend Euro soll das gesetzte Zeichen kosten. Auch die Appelle zum Energiesparen, mit denen die Bürger an Weihnachten um ihre Lichterketten gebracht werden sollten, sind vergessen. Muslimischer Strom ist grüner Strom. Schließlich haben wir dem Iran sogar Komponenten für Kernkraftwerke verkauft - es werde Licht!
Auch wenn ich mich damit wiederhole: Frankfurt befindet sich damit gerade in Phase vier des sich in Deutschland beständig drehenden Islam-Integrations-Hamsterrades. In Phase eins passiert irgendetwas Fürchterliches unter »Alloha Snackbar«-Rufen. Vielleicht ist an einer deutschen Schule eine Salafistentruppe unterwegs, um die Scharia im Klassenzimmer durchzusetzen. Oder ein Mob tobt durch die Straßen und wünscht Juden im allgemeinen und Israelis im Besonderen ein baldiges, unsanftes Ableben. Im ungünstigsten Fall kommen Menschen im Namen Allahs zu Tode. Es flackert eine kurze Welle der Empörung auf. In Phase zwei beteuert die Innenministerin, nun endlich hart durchgreifen zu wollen. Sogar das böse Wort »Abschiebung« fällt und eine Millisekunde ist der Kampf gegen rechts vergessen, auch wenn man stets betont, das Thema nicht der Gegenseite überlassen zu wollen. Auch wenn niemand ernsthaft mit einer Durchsetzung dieser Pläne rechnet, ist die Besorgnis der nicht ganz so linken Bürger damit erst einmal besänftigt.
In Phase drei treten nun die üblichen Verdächtigen auf den Plan, um jeder offenen Diskussion um die Risiken und Nebenwirkungen ihrer Religion den finalen Todesstoß zu verpassen. Im Falle Frankfurts etwa beklagt Sawsan Chebli sogleich, man würde die Städte auch an jüdischen und christlichen Feiertagen beleuchten, nur »Rechte« würden den Muslimen den Ramadan-Glamour nicht gönnen. So hört sich als »Antirassismus« getarnter Futterneid an. In anderen Fällen erklärt uns irgendeine Dörte-Sophie Mühlenkötter-Holzwurm vom migrationssoziologischen Institut der Universität Oer-Erkenschwick, welche Schäden diese ständige Ausgrenzung in den Seelen junger Migranten hinterließe. Nach dieser Logik dürfte es in mehrheitlich muslimischen Ländern nur glückliche, friedliche Menschen geben, die sich untereinander liebhaben und sich ansonsten der Fortentwicklung ihrer Heimat widmen. Dem ist bekanntlich nicht so, also muss der nächste Opfermythos generiert werden.
In Phase vier – die Phasen können je nach Häufigkeit der Ereignisse auch parallel auftreten – muss also das schon reichlich überstrapazierte Zeichen gesetzt werden. Mich erinnert das immer ein wenig an den »Welcome Waggon« aus dem Film »Independence Day«, der den frisch eingetroffenen Aliens die Willkommenskultur der Menschen zeigen sollte. Bekanntlich wurde dieser von ihnen sang- und klanglos in die Luft gesprengt. Da wusste man sofort, mit diesen Neuankömmlingen ist nicht gut Kirschen essen. In Deutschland hätte uns Ferda Ataman daraufhin umgehend klargemacht, wie dringend wir ein Integrationsprogramm für Außerirdische brauchen.
Und so dreht sich das Hamsterrad der Integration beständig weiter. So wie es nie der »echte Sozialismus« war, der in der Realität viel Unheil anrichtet, so ist es auch nie der »wahre Islam«, der uns Sorgen bereiten muss. Das sind – so die Apologeten – nur Fehlinterpretationen, also auf ein Neues! Doch selbst »Vorzeigemuslime« wie Kübra Gümüsay sagen nur zu deutlich, wie wenig sie diese Integration wollen, sie betrachten sie sogar als Verrat. Denn man hält etwas auf seine Identität, ganz anders als viele Deutsche, die sich dafür schämen. Wahrscheinlich werden wir dafür heimlich ausgelacht, Respekt verschafft uns das jedenfalls nicht. Daran ändern auch ein paar nette Lichterketten nichts.
Mirjam Lübke