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Pforzheim 23./24. Februar 1945 und der Zeitgeist

KV-PFORZHEIM-ENZ - 23.02.2024

Thema ist natürlich der britische Bombenangriff auf Pforzheim in der Endphase des Krieges, der nach offiziellen Angaben 17.600 Todesopfer kostete (das soll 31,4% der seinerzeitigen Wohnbevölkerung entsprochen haben; nach britischen Nachkriegs-Schätzungen waren 83% des bebauten Stadtgebiets zerstört) – ich werde mich im Folgenden noch äußern. Absehbar ist seit etwa 2005 das Gedenken an die Pforzheimer Bombennacht zu einem politischen Zankapfel geworden, wo einerseits eine durchaus provokante Fackelmahnwache auf dem Wallberg mit den Gedenkstelen („Monte Scherbelino“) veranstaltet wird, die wiederum zum roten Tuch für alle Kräfte in der Stadt wird, die sich für gesellschaftlich progressiv halten und meinen, ein ziemlich selbstgerecht vorgetragenes Monopol auf die Deutung des Zweiten Weltkrieges und der daraus zu ziehenden Lehren zu haben – bzw. zudiktieren zu wollen, WER nicht gelernt habe. Der Streit um deutsche Opfer – ob eine ausgebombte deutsche Stadt sozusagen „selbst schuld“ gewesen sei – treibt bizarre Blüten. Dies, wie immer, wenn in Deutschland Ideologie reale Menschen für Sinnstiftungsversuche eines Gutmenschen-Weltbildes instrumentalisiert, das vergangene Generationen und ihr Leid seinem moralischen Streber-Selbstbild opfert und ihnen weder Mitleid noch Verständnis gönnt, nicht gönnen darf. Natürlich, um selbst auf der moralischen Sonnenseite stehen zu können, und sich letztlich zu den historisch gerechtfertigten Siegern der Geschichte gesellen zu wollen. So wird denn das Leid der Hinterbliebenen privat, wenn das offizielle Deutschland die Kriegsgeneration verdammen will: Deshalb ist Pforzheim politisch hoch symbolisch. 2005 war das Jahr des 60. Jahrestages des Kriegsendes, wo sich plötzlich die Buchhandlungen mit Bildbänden füllten, in denen GIs aus ihren Jeeps heraus Kaugummi an deutsche Kinder verteilten. Es war das Jahr nach dem Normandie-Landungs-Jubiläum 2004, als sich Kanzler Schröder plötzlich recht dreist zu den Alliierten Siegern stellte, einen Platz auf der moralischen Sonnenbank reklamierte, und folglich deutsche zivile Kriegsopfer und deutsche Soldaten der Vätergeneration aus der Mode und in die politische Oubliette kamen. Die offizielle Bundesrepublik wollte fortan für sie weder Mitleid noch Trost finden wollte, sondern oft genug kalte Häme. Helmut Kohl, Jg. 1930, hatte nie Feierstimmung empfunden und sich von der Normandie ferngehalten. Seit 2005 ist Pforzheim zum Jahrestag der Bombardierung ein Mekka aller südwestdeutschen Antifanten und die Stadtverwaltung und die Polizei entsprechend nervös. (Das städtische Gedenkprogramm für 2024 ist veröffentlicht: www.pforzheim.de/23februar ). Kontroversen hat es um diesen Tag stets gegeben, denn er musste zur Anti-Nazi-Veranstaltung werden, an dem die „Zivilgesellschaft“ nicht immer Würde und Geschmack zeigte. Die „Initiative gegen Rechts“ (IgR), ein DGB-Dach, verlegt dieses Jahr ihre Veranstaltung; und der Stadtjugendring sagt sogar seinen Friedensmarsch für Kinder und Jugendliche ab, weil er Unterwanderung durch die Antifa fürchtet. Das ist Pforzheim! Alle möglichen offiziellen Funktionäre bekräftigen auf Neue, „dass sich Geschichte die sich nie mehr wiederholen darf!“ Da haben sie recht, doch anders als sie selbst denken: Ihr Reinwaschungsritus auf Kosten ihrer Vorfahren und auf Kosten ihrer durchaus rechtstreuen aber nicht links denkenden Mitbürger ist allzu abgeschmackt. Allerdings wird mit wohlorganisiertem Mobbing in die verfassungsmäßigen Rechte andersdenkender friedlicher Bürger eingegriffen, und da hört die Posse auf.

Der britische Offizier, der die Zielliste des Bomber Command erstellt hatte, war Hobbyangler – und so wurde das Ziel Pforzheim codiert zu „Yellowfin“, zum Gelbflossenthun. Über den Angriff selbst ist entweder zu viel oder zu wenig geschrieben worden – diese Nacht endet nicht. Den Stand der Literatur abzuhandeln ist hier unmöglich; die meisten Werke werden antiquarisch teuer gehandelt. Jedoch hat die US-amerikanisch-deutsche Historikerin Ursula Moessner-Heckner 1991 eine verdienstvolle wissenschaftliche Analyse vorgelegt (Ursula Moessner-Heckner. Pforzheim Code Yellowfin. Eine Analyse der Luftangriffe 1944-1945. Sigmaringen (Jan Thorbecke Verlag) 1991. (Quellen und Studien zur Geschichte der Stadt Pforzheim. Herausgegeben von der Stadt Pforzheim. Band 2.) ISBN 3-7995-7402-6. Leider wurde dieses wichtige Buch bis heute nicht nachgedruckt, was mir unverständlich ist. Moessner-Heckner desavouiert die vom Antifa-Milieu gerne angeführte These, Pforzheim mit seinen damals rund 65 Tsd. Einwohnern und seiner mutmaßlich für die Rüstung umgestellten Uhrenproduktion sei speziell als „Zünderstadt“ angegriffen worden und sozusagen selbst schuld. So nicht haltbar - es wäre ohnehin angegriffen worden, folgt man Moessner-Heckner, weil es Anfang 1945 noch da und relativ intakt war, und weil man es mit wenig Risiko treffen konnte. Linke Bessermenschen glauben scheinbar lieber dem „Bomber’s Baedeker“, mit dem die Briten ihre Besatzungen motivierten. Für die mussten sie schließlich moralische Begründungen finden: Dass junge Männer freiwillig in die die R.A.F. eintraten, und sich von alten Männern schicken ließen, um allnächtlich Zivilisten, Frauen und Kinder zu töten (und dann morgens beim Rasieren in den Spiegel zu sehen), ist unwahrscheinlich. Bei Moessner-Heckner erfährt man auch, dass der „Master Bomber“ Captain Edwin Swales, der den Angriff zu koordinieren hatte, abgeschossen wurde und umkam (auch hier: https://de.wikipedia.org/.../Luftangriff_auf_Pforzheim_am...; https://en.wikipedia.org/.../Bombing_of_Pforzheim_in...). Er sah nach dem Angriff auf Pforzheim sein Zuhause nicht mehr wieder. Wer über diese Nachricht erschüttert sein will, dem steht das frei – ich denke an 17.600 tote Pforzheimer. Der de facto Vernichtungsspezialist Swales (s. https://en.wikipedia.org/wiki/Ted_Swales) wurde „für den besonders erfolgreichen Angriff“ und sein Verbleiben im angeschossenen Flugzeug, um seine Crew zu retten, posthum mit dem Victoria Cross ausgezeichnet. In seiner südafrikanischen Heimat Durban wurde eine Straße nach ihm benannt – bis er, der Mode der Zeit folgend, einem ANC-Aktivisten weichen musste. Die Briten hielten es wohl für angemessen, bei ihrem Angriff ein Filmflugzeug mitfliegen zu lassen und den Angriff auf Pforzheim mit Triumphmusik und grauenhafter Selbstgefälligkeit des Sprechers in ihrer Wochenschau auszustrahlen – in YouTube verfügbar (am 21.2. - 7.06 Minuten, davon 50 Sekunden Angriffssequenz, s. https://www.youtube.com/watch?v=iqYvpLSTyQU . Zitat: „The city is literally being wiped out before your eyes! Explosions and fires are sucking the oxygen from the air. Nothing can live in this inferno! City by city, the Nazi Reich is dying!“ Wer nun heute (in dem seelischen Harmonie-Bedürfnis, von den Siegern geliebt und nur zu seinem Besten gezüchtigt worden zu sein) behaupten mag, alliiertes Kriegsziel sei die altruistische Befreiung des deutschen Volkes vom Hitlerregime gewesen, der soll sich diese Wochenschau ansehen und die nackte Realität akzeptieren. Wer angeblich befreien will (was kein alliierter Kommandeur behauptet hat, was aber deutsche ÖR-Medien in den Krieg dringend vermeintlich sinnstiftend hineinlesen wollen), entzieht nicht den Sauerstoff, verbrennt Menschen nicht und freut sich laut an der physischen Unlebbarkeit am Boden, schlachtet nicht als Henker die Menschen ab - und Pforzheim geschah bereits NACH Dresden. Captain Swales kam, um Zivilisten zu töten und kam dabei um. Master Bomber Swales hat den Tod empfangen, den er planmäßig den Einwohnern Pforzheims ausgeteilt hat. Tapfer war er zweifellos, aber sein berufsmäßiges Ziel war der massenhafte Tod deutscher Zivilisten. Dass regelhaft in die Wohnquartiere der arbeitenden Menschen gezielt wurde, ist unstrittig. Und das war Luftmarschall Arthur Harris, der seit Februar 1942 Bomber Command befehligte, sogar vorgegeben in Form der Area Bombing Directive vom 14.2.1942, die explizit und regelhaft Krieg gegen die Zivilbevölkerung vorsah: „(…) You are accordingly authorized to employ your effort without restriction, until further notice. (…) It has been decided that the primary object of your operations should now be focused on the morale of the enemy civil population and in particular, of the industrial workers. Sir Charles Portal, Chief of the Air Staff, sent Bottomley a minute the following day: ‘Ref. to the new bombing directive: I suppose it is clear that the aiming points are in the built-up areas, not, for instance the dockyards or aircraft factories where these are mentioned in Appendix A. This must be quite clear if it is not already understood.’ Harris (…) entered his new job under unequivocal orders to take the war directly to the German population. (…).” (s. Peter Hinchcliffe. Schnaufer Ace of Diamonds. The Biography of Heinz Wolfgang Schnaufer: Germany’s Top Scoring Night-Fighter of World War II. Brimscombe Port Stroud (Tempus) 1999. ISBN 0 7524 1690 1., S. 45). Die britische Standard-Referenz zum Bombenkrieg schreibt: „23/24 February 1945. PFORZHEIM. 367 Lancasters and 13 Mosquitoes of 1, 6 and 8 Groups [die auch Dresden angezündet hatten – E.S.] and a Film Unit Lancaster carried out the first, and only, area -bombing raid of the war on this target. 10 Lancasters were lost and 2 more crashed in France. The marking and bombing, from only 8,000 feet, were particularly accurate and damage of most severe nature was inflicted on Pforzheim. 1,825 tons of bombs were dropped in 22 minutes. Local records show that an area measuring 3 km by 1 ½ km was completely engulfed by fire and that more than 17,000 people met their death in a hurricane of fire and explosions.‘ Fire Officer Brunswig from Hamburg, unsually reliable, says that 17,600 people died. This was probably the third heaviest air raid death toll in Germany during the war, following Hamburg and Dresden. The post-war British Bombing Survey Unit estimated that 83 per cent of the town‘s built-up area was destroyed, probably the greatest proportion in one raid during the war. Bomber Command‘s last Victoria Cross of the war was won this night. The Master Bomber was Captain Edwin Swales, D.F.C., a South African serving with 582 Squadron. His Lancaster was twice attacked over the target by a German fighter. Captain Swales could not hear the evasion directions given by his gunners because he was broadcasting his own instructions to the Main Force. 2 engines and the rear turret of the Lancaster were put out of action. Captaim Swales continued to control the bombing until the end of the raid and must take some credit for the accuracy of the attack. He set out on the return flight but encountered turbulent cloud and ordered his crew to bale out. This they all did successfully but Captain Swales had no opportunity to leave the aircraft and was killed when it crashed. He is buried at the Leopold War Cemetary at Limburg in Belgium.“ – s. Martin Middlebrook and Chris Everitt. The Bomber Command War Diaries. An Operational Reference book 1939-1945. Harmondsworth (Viking) 1985., S. 669. Vieles an Details und Bilder einer wahrhaftigen Mondlandschaft und menschlicher Not führt folgendes Buch an – Esther Schmalacker-Wyrich (Hg.). Pforzheim 23. Februar 1945. Der Untergang einer Stadt in Bildern und Augenzeugenberichten. Pforzheim (Verlag J. Eßlinger) 3. Aufl. 1980. Dieses Buch gibt (S. 229) mit Daten von 1954 die Gesamtzahl der durch unmittelbare Kriegseinwirkung gestorbenen Pforzheimer mit 20.277 an, wozu 12.647 vermisste Zivilpersonen gehörten. Die Bevölkerung der Stadt betrug 1939 rund 80.000 Personen, 1945 noch 42.246 Personen. Sämtliche in der Innenstadt gelegenen öffentlichen Gebäude waren vernichtet. Der nachmalige Lufthansa-Jumbopilot Peter Spoden flog bei der vergeblichen Abwehr des Angriffs mit und berichtet in seinen Memoiren die damalige aussichtslose Situation. Seine Memoiren sind auch in menschlicher Hinsicht eindrucksvoll (s. Peter Spoden. Feinde in der Nacht. Die Geschichte eines Nachtjägerpiloten der Luftwaffe 1943-1945. Leipzig (Amazon Distribution GmbH) 4. Aufl. 2002) – ein tief ergreifender Lebensbericht, der in Schulen gelesen gehört. Eine breite, lesenswerte und faire Darstellung des britischen Bombenkrieges gegen das Deutsche Reich bietet der ehemalige Bomber-Navigator Peter Hinchcliffe (Peter Hinchcliffe. Luftkrieg bei Nacht 1939-1945. Stuttgart (Motor Buch Verlag) 1. Aufl. 1998. ISBN 3-613-01861-6). In diesen Kontext fügen sich die zeitgeschichtlich höchst aussagekräftigen Memoiren deutscher Piloten und Kommandeure, seiner ehemaligen Gegner, gut ein: Zorner, Drewes, Falck (alle im Verlag NeunundzwanzigSechs, Moosburg). Diese Männer riskierten gewohnheitsmäßig ihr Leben, um Frauen und Kinder vor dem Tod aus der Luft zu schützen. Paul Zorner: „Das ist erst der Anfang, Wilke“, gab ich zurück [nach dem Angriff der R.A.F vom 18./19.10.1943 auf Hannover]. Wir müssen es schaffen, die Verluste der Engländer so hochzutreiben, daß sie aufhören. Sonst wird es immer schlimmer werden.“ Wir wußten beide, daß das Wunschdenken war, und wir wußten nicht, wen wir mehr verachten sollten: die Führung des reiches, die uns in diese verzeifelte Lage gebracht hatte, oder den Gegner, der uns durch Terror gegen Frauen und Kinder in die Knie zwingen wollte.“ (Paul Zorner. Ächte im Bomberstrom. Erinnerungen 1920-1950. Moosburg (NeunundzwanzigSechs) 2. Aufl. 2009. ISBN 978-3-9807935-9-9., S. 215). Mehr braucht man nicht zu sagen.

Zurück zu heute. Die „örtliche Fauna“ des Pforzheimer Gegen-Rechts-Aktivismus ist ebenso provinziell wie übersichtlich; und es wäre eine Posse, würden nicht die Kriegstoten in hochmoralischer Pose vereinnahmt, während man selbst Andersdenkende, Bürger wie man selbst, mit unglaublicher Verbissenheit behandelt wie den letzten Dreck. Stets will man sich auf Kosten anderer Menschen blankputzen, die zu Unmenschen stilisiert werden. Natürlich haben sich „gesellschaftliche Bündnisse“ gebildet, die die Wiederkehr des Schlimmsten verhindern wollen - das sie ausschließlich ihren Mitmenschen und besonders der AfD zuschreiben möchten, niemals sich selbst. Die Fäden laufen bei Gewerkschaften und linkem Kirchenpersonal zusammen. Es werden schillernde Fassaden gezeigt, die Vielfalt vermeintlich vieler Interessen und vermeintlich breiten gesellschaftlichen Konsens suggerieren sollen – bejubelt von einer geneigten Presseszene. Da werden Mobbing-Methoden angewandt, die nicht nur mich inzwischen stark an 1938 erinnern. Auf diese selbstgerechte und selbstgefällige Verblendung der DGB- und Kirchen-inszenierten „Zivilgesellschaft“ und der Presse wird – fürchte ich – eben auch ein „1945-Analog“ des totalen geistig-moralischen Zusammenbruchs folgen, dem sie dann in gewohntem Selbstmitleid begegnen werden. Der Kontrast ihres Verhaltens zu der guten Gesinnung, die sie für sich in Anspruch nehmen, scheint nur ihnen unsichtbar. Pforzheim wird von linken Kreisen gerne vorgeworfen, 1938 eine NS-Hochburg gewesen zu sein und, metaphorisch, den vernichtenden Angriff „verdient“ zu haben – ich glaube nicht, dass eine Bevölkerung Angriffe auf Frauen, Kinder und wehrlose Alte verdient. Jedoch würde mich schon interessieren, wie 1938 die Presse in Pforzheim gegen Andersdenkende oder gegen von der Staatsmacht markierte Feindgruppen Hand in Hand mit derselben vorgegangen ist. Gerade diese Presse scheint nichts aus der Geschichte gelernt zu haben. Eine Perle selbstgerechter Provinzpresse-Borniertheit und schlechter Journalistenmanieren fernab neutralen Berichterstatter-Ethos bietet am 17.2. der PZ-Redakteur Marek Klimanski: „Nach den Demos. Nehmt’s mir nicht übel, Ihr Guten. Aber wenn unser aller Euphorie darüber abgeflaut ist, dass wir millionenfach bei Anti-Rechtsaußen-Demos die AfD in ihre Schranken weisen, beginnt die Arbeit erst so richtig.“ Klimanski, ohne jedes Wählermandat, nimmt sich für seine PZ typischer Weise heraus, die demokratische Entscheidung der Bürger „in die Schranken zu weisen.“ Es gibt da für die PZ „gute“ und „schlechte“ PZ-Leser respektive Pforzheimer, so wie Herren Scholz und Steinmeier ja auch im TV ganz offen die Bürger in gute und schlechte unterteilen wollen. Ohne einen eigenartigen psychischen Hygienezwang kann das Korrektmilieu scheinbar nicht und muss sich für sein vermeintliches Sauberkeitsparadies immer neue Feindbilder bauen und sich abreagieren, bis hin zu Kinderbuchautor Otfried Preußler. Was für eine Zukunft will eine solche Presse im Verein mit einer solchen Staatsführung haben, die planmäßig einen Teil der Bevölkerung gegen den anderen wendet - und demokratische Entscheidungen der Bürger nicht anerkennt und unter ihren Gesinnungs-Vorbehalt stellen will? Werden dann (Sie erinnern sich an den als Pressekonferenz kommunizierten Drohauftritt von Herrschaften Faeser, Haldenwang, Münch vom 13.2.) vorneweg 20% der Bürger weggesperrt, damit diese Herrschaften zufrieden sind, so wie man unsere (sicherheitsüberprüften) Fraktions- und Abgeordneten-Mitarbeiter aus dem Landtagsgebäude aussperrt? Die schlechten PZ-Kunden (im Unterschied zu „Ihr Guten“) und Bürger sind diejenigen, die sich für ihr Geld beschimpfen lassen müssen – deren Wählerstimmen als vermeintlich „sittlich minderwertig“ und von eingeschränkter rechtlicher Bedeutung behandelt werden. Möge Pforzheim seine Helden kennen: Wäre Klimanski 1938 Redakteur in Pforzheim gewesen, was für Artikel von ihm würden wir in den Archiven finden? Ob er der beste Freund der Geschwister Scholl gewesen wäre, und ob die ihn zum Freund hätten haben wollen? Ich persönlich halte das eher nicht für wahrscheinlich. Besser konnte Klimanski seine Zeitung nicht ins Abseits journalistischer Unprofessionalität reiten. Aber wer sich für umgefallene Blumenerde in PF-Eutingen als Nachrichtenwert oder für politische Großkommentare von in der Republik völlig unbekannten „Korrespondenten“ interessiert, oder wer für Sonderangebote des örtlichen Lebensmittel-Supermarktes russlanddeutscher Couleur und Annoncen windiger Pelz- und Altgoldaufkäufer offen ist - der ist mit der PZ gut bedient. Eine halbe Stunde Pforzheimer Fußgängerzone, dann hat man diese Stadt und ihre Wirklichkeit verstanden, und weiß die örtliche Zeitung zu bewerten.

Was gibt es da? Für den 19.2. war vom AfD-Ortsverband Westlicher Enzkreis in Königsbach (Pforzheims ländliches Vorfeld) in einem Lokal zum Bürgerabend mit meinem Parteifreund und LaVo-Vorsitzendenkollegen Markus Frohnmaier (MdB) eingeladen, der über Außen- und Entwicklungspolitik referieren wollte. Infolge einer Drohung, so die Auskunft aus dem KV Pforzheim/Enz, gegen den Wirt konnte die Veranstaltung nicht stattfinden und konnte ein gewählter Bundestagsabgeordneter nicht zu interessierten Bürgern reden, zumal auch noch eine Gegendemonstration angekündigt war. Die Veranstaltung sollte dann in ein anderes Lokal nach PF-Würm verlegt werden. Auch dort musste der Wirt zurückziehen, da er Nachteile für sich und sein Lokal befürchtete. Wer hinter der Drohung stand, wissen wir derzeit nicht; wer hinter den angekündigten Protesten mit dem offensichtlichen Ziel stand, den Auftritt eines MdB zu verhindern, wissen wir dagegen. Der Demonstrationsaufruf gegen die Frohnmaier-Veranstaltung wurde auf der (laut Impressum) von Samuel Marfo (Greven) und Andreas Bergholz (Berlin) verantworteten, deutschlandweit tätigen Homepage „Demokrateam.org“ verbreitet. Diese ihrerseits wird von correctiv.org als „zivilgesellschaftliche Plattform“ bezeichnet wird und füttert den entsprechenden Wikipedia-Eintrag mit phantastischen Zahlen von „Demos gegen Rechtsextremismus“. Auf der Homepage sind alle möglichen TV-Schlagersternchen und die üblichen Komödianten aus dem ÖR-TV als Gesichter vertreten. „Demokrateam.org“ kooperiert mit „Startnext GmbH“ (Dresden) in puncto Crowdfunding sowie inhaltlich mit dem DGB-Ableger „KSSQ“. Die Finanzquellen, rechtliche Form oder organisatorischen Verbindungen sind nicht veröffentlicht, die Rechtsform (was ist eine „zivilgesellschaftliche Plattform“?) unbekannt, lediglich auf Crowdfunding wird verwiesen – was nicht plausibel scheint.

Laut PZ vom 18.2. wurde der Demo-Aufruf gegen Markus Frohnmaier vom Pforzheimer DGB sowie einer „Initiative gegen Rechts Pforzheim (IgR)“ unterstützt – die unter dem Dach der DGB-Geschäftsstelle GRÜNE, LINKE, SPD, ver.di, Forum Asyl Pforzheim, Kommunales Kino Pforzheim, Evangelische Kirche Pforzheim, IGM, attac, Pax Christi, Die FALKEN, VVN-BdA , den Stadtjugendring, Bürgerbündnis Wir in Pforzheim und andere einschließt. Es ist ein Hütchenspiel. Die Verbindung zum DGB, der zwar öffentlich als separate Einrichtung auftritt, aber dieselbe Adresse teilt ( IgR, c/o DGB Regionalgeschäftsstelle Pforzheim, Jörg-Ratgeb-Str. 23, 75173 Pforzheim) verwundert nicht. Auf dem Facebook (FB) von IgR heißt es: „Die AfD bekommt in Pforzheim/Enzkreis langsam Raumprobleme: Scheinbar wurde deshalb deren Veranstaltung von Königsbach in ein Restaurant nach Pforzheim-Würm verlegt. Die Demonstration der “Omas gegen Rechts” für Demokratie und Toleranz wird entsprechend von Königsbach nach Pforzheim-Würm verlegt. (…).“ Ein Johannes Schmidt kommentiert: „Zumindest muss man bei Frohnmaier nicht in die dritte oder vierte Generation zurückgehen um bei Straftaten den Migrationshintergrund festzustellen. Aber wahrscheinlich will Rumänien ihn nicht zurück. Mir tut das Personal im Asia King ja jetzt schon irgendwie leid“. Interessante Gesinnung! Frage: Ob man bei IgR Leute kennt, die Wirte mobben und einschüchtern und womöglich ihre Tätigkeit als „Recherche“ bezeichnen? All dies passiert unter den Augen der Behörden. Raumprobleme gibt es in der Tat, wenn Wirte bedroht werden, diffamierende Internetbewertungen wegen AfD-Beherbergung verteilt werden, Lokale mit Farbe beschmiert oder verwüstet werden. Der IgR-Demonstrationsaufruf gegen den Auftritt eines MdB und der FB-Text der IgR mit dem Kommentar zur Raumsituation wurden übrigens von Rolf Engelmann geteilt. Der ist in Königsbach-Stein GRÜNER Gemeinderat und unterlag dort in der Bürgermeisterwahl 2020 dem demokratischen Amtsinhaber. Rolf Engelmann fällt m. W. sonst eher als Betreiber einer Fan-Homepage für alte BMW-Boxer-Motorräder auf, die man mögen kann, aber nicht muss.

Ein weiteres sogenanntes Bündnis, das sich in Pforzheim gegen die AfD zu allen möglichen und unmöglichen Anlässen hervortut, ist „Pforzheim nazifrei!“. Dieses Bündnis „Pforzheim nazifrei!“ firmiert laut Impressum unter: c/o. Evangelische Kirche in Pforzheim Melanchthonstraße 1 75173 Pforzheim. Die Pforzheimer Stadtdekanin Christiane Quincke leitet das Evangelische Dekanat Pforzheim, das sich als Rolle zuschreibt: „Zusammen mit Synode, Stadtkirchenrat und Schuldekanin leitet die Dekanin den Kirchenbezirk. Dazu gehört unter anderem: Themen anzustoßen, die für den gesamten Kirchenbezirk relevant sind. Dafür zu sorgen, dass die Arbeit durch Haupt- und Ehrenamtliche gute Bedingungen hat. Vernetzung zwischen den Gemeinden und Einrichtungen zu fördern. Schnittstelle zwischen der landeskirchlichen Ebene und den einzelnen Pfarrgemeinden zu sein.“ In der Praxis äußert sich dies als prominente Auftritte Quinckes „gegen Rechts“ (z.B. https://pforzheim-ist-bunt.de/; https://bnn.de/.../pforzheims-ob-sagt-ab-was-man-zur-demo... ), wofür die Kirchensteuerpflichtigen geradestehen. 2015 fand die F.A.Z. denn auch deutliche Kritik an einer Rede Quinckes zum 23. Februar 1945: „Die Erinnerung an die alliierte Bombardierung Pforzheims am 23. Februar 1945 ist zu einer ritualhaften Abgrenzung von den Neonazis geworden. Die historischen Fakten traten dabei zum Teil in den Hintergrund.“ (s. https://www.faz.net/.../streit-ueber-gedenken-an...). „Pforzheim ist keine unschuldige Stadt gewesen“ – es ist vor allem dieser Satz, der aus Christiane Quinckes Rede bei der Kundgebung „Flagge zeigen – Pforzheim nazifrei!“ am 23. Februar 2014 in Gedächtnis geblieben ist. Aus meiner Sicht könnte das einige Kirchenaustritte erklären. Also – besser eine ganze Stadt schuldig, als dass ein politischer Gegner dieser von christlicher Barmherzigkeit durchdrungenen Kirchendame mit einem Kriegsverbrechen punktet, nicht wahr? Einen optisch-physischen Eindruck von der Dame gewinnen Sie hier (s. https://www.swr.de/.../ermittlungen-gegen-gruender-von...). Ob Sie von ihr womöglich christliche Sakramente gespendet haben wollen, müssen Sie selbst entscheiden. Laut Quincke (beim Christopher Street Day) „ist Gott queer“ (s. https://www.pz-news.de/pforzheim_artikel,-Nach-Aussage...), und die „Schirmherrin Dekanin Christiane Quincke (hatte) gefordert, dass die Kirche ein sicherer Ort für queere Menschen werden müsse.“ Landesbischöfin Springhart sekundierte erwartungsgemäß (s. https://www.idea.de/.../landesbischoefin-die-aussage-gott...), wenn sie nicht gerade gegen die AfD auftreten musste. Demokratisch legitimierte Opposition, Andersdenken ist in dieser unverhüllt politisierenden Kirche erkennbar nicht vorgesehen (s. https://bnn.de/.../ist-die-afd-fuer-christinnen-und...), und die christliche Lehre wird für linken Kulturkampf missbraucht. Auch Katholiken-Bischöfe teilen von historischem Gewissen unbeleckt aus (s. https://www.katholisch.de/.../50495-erzbischof-hesse-an...), deren Inquisition das Verbrennen Andersdenkender ja zur Kunstform erhoben hat. Um es kurz zu sagen – das ist die Pforzheimer „Edel-Fauna“ der von Marek Klimanski (PZ) so genannten „Guten“. Ein herrlicher Ringelpiez mit Anfassen und, Pardon, wechselweiser moralischer Selbstbefriedigung sich gegenseitig schulterklopfender Gesellschaftswohltäter und vermeintlicher Edel-Aktivisten, die mit Mobbing und Denunziation anderer nicht allzu große Probleme zu haben scheinen und vor allem ihr Selbstbild pimpen wollen – und die sich selbst dabei Lichtjahre von 1938 entfernt dünken. Die Kirchenleute, die heute als Erste den Stein werfen sollen, seien auf das Buch v. Preradovich/Stingl. Gott segne den Führer. Die Kirchen im Dritten Reich. Eine Dokumentation von Zeugnissen und Selbstzeugnissen. Leoni am Starnberger See, 1985. ISBN 3806110409 verwiesen, aus dem ich bereits im Facebook (s. +++Landesbischof Gohl kritisiert die AfD – aber er sollte die Geschichte seiner Kirche kennen+++) schändliche Aussagen von Kirchen-Spitzenpersonal der NS-Zeit angeführt habe. Im Übrigen gilt das wunderbare Flüchtlings-Geschäftsmodell der Evangelischen Kirche in Baden wie auch in Württemberg immer noch, das Millioneneinnahmen aus Steuergeldern generiert (https://www.landtag-bw.de/.../Drucksachen/5000/17_5005_D.pdf).

Fazit: Die verbrannten Kriegsopfer sind diesem Milieu nicht Gegenstand der Trauer um Opfer und Landsleute, sondern Werkzeug für den Versuch einer bigotten moralischen Selbstüberhöhung über seine Mitmenschen. Auch das ist leider Pforzheim.

Ihr Emil Sänze

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