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Schon wieder „ist nichts mehr, wie es war“

KV-PFORZHEIM-ENZ - 24.10.2023

Besserwisserei ist meist unsympathisch. Doch wenn diejenigen, die es in der Vergangenheit nicht nur nachweislich schlechter gewusst haben, sondern die Fehlentwicklungen auch politisch zu verantworten hatten und haben, müssen sich auch mal laut und deutlich diejenigen melden, die es besser gewusst, aber dafür ignoriert und sogar ausgegrenzt wurden. Es ist wirklich unerträglich, wie Politiker des Parteienkartells seit dem Geschehen in Israel und den Reaktionen darauf unter islamischen Migranten und deren Nachkommen in Deutschland so tun, als seien diese Reaktionen unerwartet und dürften künftig unter keinen Umständen geduldet werden.

Es waren doch die Roten, Schwarzen und Grünen, die sich viele Jahre hinter die gefährliche, riskante Einwanderungspolitik gestellt, sie aktiv betrieben haben! Wenn der Bundespräsident nun in Berlin behauptet, seit dem Angriff der Hamas auf Israel sei „nichts mehr, wie es war“, ist das nicht nur eine phrasenhafte Dramatisierung der Situation in Deutschland. Er täuscht auch bewusst darüber hinweg, in seinen langen Jahren als Spitzenpolitiker absolut nichts dagegen getan zu haben, dass ganze Heerscharen von Israelfeinden und Judenhassern einwandern konnten.

Karl Lagerfeld war ein exzentrischer Modemacher, aber mit mehr Verstand ausgestattet als die gesamte deutsche politische „Elite“, als er 2017 sagte: „Wir können nicht Millionen Juden töten und Millionen ihrer schlimmsten Feinde ins Land holen“. Dafür wurde Lagerfeld damals beschimpft, nicht zuletzt von denen, die nun große Reden schwingen und die Sicherheit Israels gar zur „Staatsräson“ erklären. Unzählige von denen, die hierzulande mit den Palästinensern und sogar der Hamas offen oder versteckt sympathisieren, sind längst deutsche Staatangehörige und können auch mit dem opportunistisch angedrohten Abschiebe-„Wumms“ von Olaf Scholz nicht in die frühere Heimat zurückverfrachtet werden.

Als jemand, der sehr früh die heutige Entwicklung abgesehen, sie auch öffentlich benannt hat und dafür sehr viel Prügel in seinem politischen Leben einstecken musste, erlaube ich mir die Frage: Wo und wie haben in der Vergangenheit jüdische Organisationen in Deutschland gegen diese verhängnisvolle Migrationspolitik der deutschen Regierungen Einspruch erhoben? Ich lasse mich gerne belehren, stelle aber fest: Allen, die früh besser wussten um die Folgen, hätte diese Unterstützung sehr geholfen.

Nun ist es zu spät. Schaut man auf die Altersstrukturen im Land, so zeichnet sich sogar eine wachsende Islam-Apo ab, also eine migrantisch dominierte Jugendbewegung gegen die offizielle deutsche Israelpolitik. Und es ist keineswegs ausgeschlossen, dass diese Entwicklung schon deshalb unter nichtislamischen Deutschen Anklang findet, weil das gesamte Parteienkartell so unglaubwürdig ist.

Statt demonstrativ wild die Israel-Flagge zu schwenken, sollten Steinmeier und viele andere endlich ihre Irrtümer und Versagen eingestehen. Aber lieber ziehen sie die Deutschen ins nächste Kriegsgeschehen als auch nur ein ehrliches Wort der Selbstkritik zu sagen.

Wolfgang Hübner

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