Westliche Staaten haben es dank raffinierter Propagandatechniken sowie willfähriger Medien weitgehend geschafft, unangenehme Erscheinungen zu beschönigen oder zu vernebeln. So fantasiert hierzulande Bundeskanzler Scholz von einem neuen „Wirtschaftswunder“, derweil Rezession und Inflation die Bevölkerung beuteln. Und ungeachtet der Tatsachen plant die Berliner Ampel-Regierung die staatliche Abzocke der Bürger im kommenden Jahr mit Maßnahmen wie die Erhöhung der LKW-Maut oder dem Anstieg der CO2-Steuer noch zu verschärfen. Von der extrem negativen, nachhaltigen Schuldenmacherei auf Kosten der immer weniger werdenden Nachkommen ganz zu schweigen.
Doch keine Propaganda, keine Medienlüge, keine leeren Politikerphrase kann darüber hinwegtäuschen, dass in diesem Deutschland, in dem wir leben, deutliche Verarmungs- und Verwahrlosungstendenzen sichtbar werden. Am sichtbarsten sind sie wohl in den Großstädten mit erheblichen migrantischen Bevölkerungsanteilen, also praktisch allen. Da ich in Frankfurt lebe, der Vorzeigestadt von Liebhabern multikultureller Vielfalt, kann ich das am Beispiel der Entwicklung der zentralen Einkaufsstraße Zeil genau verfolgen. Dort geht es kontinuierlich abwärts mit der Qualität des Konsums wie auch mit der Qualität der Konsumenten.
Nun war die Zeil nach 1945 nie eine Idylle. Doch bis in die 2000er-Jahre gab es dort noch Geschäfte und Warenhäuser, die auch ein normal kaufkräftiges Publikum, ja sogar noch gutsituierte Kunden anziehen konnten. Davon ist inzwischen nur noch eine größere Filiale von Peek & Cloppenburg übriggeblieben. Das ist ein Unternehmen in Insolvenz, das sich an dem Standort verkleinern will bzw. muss. Die riesige Konsumburg mit dem albernen Namen “My Zeil“ hat die Aufenthaltsqualität des Frankfurter Flughafens, der ja nicht ohne Grund berüchtigt ist. Ansonsten haben sich die Zeil-Läden mehr und mehr auf ein nicht mittelloses, aber auch nicht wohlhabendes vorwiegend migrantisches Publikum eingestellt.
Soweit es in Frankfurt noch ein Bürgertum oder zumindest besserverdienende Einwohner gibt, zieht es diese immer weniger auf die Zeil, sondern in benachbarte Orte oder Verkaufszentren an der Peripherie der Stadt. Unter der Entwicklung leidet fast zwangsläufig auch die Sauberkeit in der Stadt. Fast alle Besucher Frankfurts beklagen die Vermüllung und Verhässlichung der Innenstadt. Was allerdings die Stadtregierung aus den Ampelparteien so wenig stört wie die katastrophalen Zustände im Bahnhofsviertel.
Genug der Klage über meine Vaterstadt. Frage an die Leser: Wier sieht es bei Ihnen aus? Wir auch in Ihrer Stadt die Verarmung und Verwahrlosung sichtbarer? Oder sehe ich zu schwarz?
Wolfgang Hübner