Mittlerweile ist die AfD drauf und dran, vor der CDU die stärkste Partei Deutschlands zu werden: Nur noch 2 bis 3 Prozentpunkte trennen uns in Umfragen von den sogenannten Christdemokraten, wenn man bedenkt, dass die CSU bei Wahlen separat antritt. Die 19 Prozent versetzen die von Merkel entkernte Partei dementsprechend auch in helle Panik.
CDU-Chef Merz meint beispielsweise, der AfD unbegründet Ausländerfeindlichkeit und sogar Antisemitismus vorwerfen zu müssen – eine besonders infame Behauptung von einer Partei, die Millionen Menschen aus antisemitisch geprägten Ländern nach Deutschland geholt hat. Inhaltliche Akzente sucht man bei der Union hingegen vergebens: Kritik an medialem Gendern, etwas weniger Radikalismus als die Grünen und das Kopieren von AfD-Forderungen werden wohl kaum Wähler zurückgewinnen.
Insofern dürfte die aktuelle Entwicklung weitergehen. Eines Tages wird der Union dann nichts mehr übrig bleiben, als um eine Koalition anzusuchen. Im Prinzip wäre das allerdings demokratische Normalität, wenn man sich im europäischen Ausland umschaut. Für die AfD käme eine solche Zusammenarbeit aber natürlich nur bei weitgehendem inhaltlichem Entgegenkommen infrage.