Wer hätte es noch vor wenigen Jahren für möglich gehalten, dass die Grünen nun den Rachefeldzug „Barbarossa 0.2“ gegen Russland anführen würden? Aber nachdem die alten Nazis, die an den slawischen „Untermenschen“ in Stalingrad scheiterten, längst im Grab versunken sind und die meisten Deutschen ein für alle Mal genug von Krieg und Russenfeindlichkeit hatten, ja in Gorbatschow sogar zeitweise ein Idol fanden, regiert jetzt unter der Berliner „Fortschrittsregierung“ wieder der Ungeist deutschen Größenwahns und Verachtung des Riesenreichs im Osten. An der Spitze des woken Kreuzzuges reitet eine grüne Politikerin, die binnen kürzester Zeit alles in Stücke haut, was in 70 Jahren deutsch-russischer Beziehungen nach 1945 aufgebaut und entwickelt wurde.
Die von Außenministerin Baerbock verfügte Schließung von vier russischen Genrealkonsulaten in deutschen Großstädten sowie die Schließung von drei deutschen Konsulaten in Russland sind die neuste Eskalation in einem (noch) kalten Krieg Berlins gegen Moskau. Die deutsche Begründung, diese Schließungen erfolgten nur als Gegenreaktion auf russische Maßnahmen, die Zahl deutscher Staatsbediensteter zu reduzieren, ist vorgeschoben und blendet völlig aus, dass nicht Russland tödliche Waffen an Feinde Deutschlands liefert, sondern Deutschland an die Ukraine, um Russen zu töten. Und selbstverständlich trifft die Schließung von Konsulaten den menschlichen und kulturellen Austausch zwischen Deutschen und Russen mitten ins Herz der beiderseitigen Beziehungen.
Es ist inzwischen kein Geheimnis mehr: Baerbock sucht und führt einen hochgefährlichen, in jeder Weise zerstörerischen „Privatkrieg“ gegen Russland. Ob diese intellektuell stark limitierte Grüne das im Auftrag oder zum Wohlgefallen der reaktionärsten, kriegswütigsten Kreise in Washington tut, ist nicht so wichtig wie die für alle Deutschen zutiefst beschämende Tatsache, dass sie das im Namen eines Landes ungehindert tun kann, dessen Armeen am 22. Juni 1941 in Russland eindrangen, um die dortige Bevölkerung zu vernichten oder zu unterjochen. Trotzdem waren es, sehr im Gegensatz zu den westlichen Alliierten, gerade die Russen, die immer unterschieden haben zwischen der verbrecherischen Nazi-Führung und dem deutschen Volk.
Selbst die historisch erbärmlich unterbelichtete Außenministerin dürfte schon einmal davon gehört haben, wie wichtig und schicksalsschwer stets die russisch-deutschen Beziehungen waren und bleiben werden. Baerbock könnte ihren außenpolitischen Amoklauf jedoch nicht realisieren, gäbe es nicht in der ehemaligen Nation der „Dichter und Denker“ ein tosendes Schweigen zu ihren Umtrieben. Wo sind all die Kunstschaffenden, die Professoren, die Intellektuellen, die Priester und Pastoren, die ihre Stimme gegen Baerbocks Krieg erheben? Wollen sie alle den Austausch mit der größten europäischen Kulturnation beenden? Wie kann Kanzler Scholz die Schließung der Konsulate gutheißen, die für viele einfache Menschen in Deutschland und Russland das Leben viel schwerer macht? Kann Scholz das mit seinem Gewissen vereinbaren oder ist er noch erpressbarer als befürchtet?
Auf jeden Fall ist es an der Zeit, dass sich alle Deutschen zusammenfinden und in Aktion treten, die statt Krieg und Zerstörung weiter Kontakt und Freundschaft mit Russland und den Bewohnern der russischen Föderation pflegen wollen. Denn nicht im Osten sind unsere Feinde, sie sind vielmehr mitten unter uns und nicht zuletzt im Auswärtigen Amt der kriegsgeilen Annalena Baerbock.
Wolfgang Hübner