Wenn sie euch gezwungen haben, eure Gas- oder Ölheizung zu verschrotten, werden sie Wege finden, die neu eingebauten Wärmepumpen auf Höchsttemperaturen abzuriegeln, die „das Klima nicht unnötig belasten“. Der Wirtschaftsminister wird erklären, dass 19 Grad genug sind; basta. Den Schornsteinfeger wird man damit beauftragen, euch zu bespitzeln und Regelverstöße zu melden. Vielleicht wird man ihm auch Prämien für das Melden von „Klimaschädlingen“ zahlen.
Wenn ihr euch bis über beide Ohren verschuldet habt, um das Haus mit Fußbodenheizungen und dröhnenden Wärmepumpen „klimagerecht“ auszustatten, werden sie eine Dämmpflicht durchsetzen. Man wird euch unter Androhung von Strafe zwingen, euer Eigentum für noch mehr Geld in schimmelschwangere Styroporhüllen zu packen. Das ganze Land wird sich in eine riesige Baustelle verwandeln.
Dass ihr für alle diese Arbeiten keine Handwerker und kein Material bekommt, dass die Banken euch das notwendige Geld nicht leihen wollen, wird man als Ausrede abtun und insinuieren, dass ihr aus Egoismus die „Klimarettung“ sabotieren wollt. Eure Klagen gegen die ungeheuren Kosten und die Verschandelung der Städte werden sie achselzuckend verwerfen.
Wenn ihr dann endlich alle Anforderungen erfüllt und den Papierkrieg mit den Ämtern hinter euch gebracht habt, werden sie feststellen, dass ihr zu viel Wohnraum „beansprucht“. Es wird Enteignungen geben, die dann anders heißen, aber darauf hinauslaufen, dass zunächst ältere und allein lebende Menschen, später auch Kleinfamilien in „angemessene“ Wohnungen umquartiert werden, damit ihre Häuser „Bedürftigeren“ zur Verfügung gestellt werden können. Und die werden am Wahltag wissen, bei wem sie sich zu bedanken haben.
Wenn sie euch dazu gebracht haben, den verpönten „fossilen“ gegen einen elektrischen Wagen auszutauschen, werden sie den Strom so teuer machen, dass jede private Fahrt zum Luxus wird. Ihr werdet ein Fahrzeug besitzen, aber ihr werdet nicht fahren – so, wie auch euren Grill nicht mehr benutzen werdet; aus Angst, dass der Nachbar euch wegen klimaschädlichem Fehlverhalten anzeigt. Das ist kein Fehler im System – es ist Teil einer etatistischen Gesamtstrategie, „ressourcenintensives“ Privateigentum zu verbieten, zu vernichten oder, wenn das nicht möglich ist, wertlos zu machen. Sie werden den Strom rationieren und die Preise „bedarfsorientiert regeln“, d.h. erhöhen. Am Ende werdet ihr euch in euer Schicksal fügen, das (ohnehin stigmatisierte) Auto verkaufen und nur noch in stinkenden, verdreckten Bussen fahren.
Solange ihr noch private Fluchtpunkte habt (gutes Essen, Haustiere, Hobbys), werden sich Schauspieler, Autoren und handverlesene „Experten“ finden, die euch in widerspruchsfrei besetzten TV-Runden erklären, dass solche Aktivitäten „problematisch“ sind und „nicht mehr in die Zeit passen“. Die Kosten für diese als „Debatte“ oder „Berichterstattung“ getarnten Brandreden gegen eure Dekadenz wird man selbstverständlich weiterhin die Angeklagten tragen lassen. Und die von zahllosen staatlich gepamperten NGOs geforderten Verbote all dieser „problematischen“ Vergnügen werden nicht lange auf sich warten lassen. Der sanfte, nie nachlassende Druck („Nudging“; die eiserne Faust im seidenen Handschuh) wird euch auf Schritt und Tritt begleiten, den Rest regelt ein Bundesgesetz.
Wenn ihr hofft, euch von den täglich absurder werdenden Zumutungen ein paar Wochen lang im Urlaub erholen zu können, werden sie Flugreisen mit immer neu benannten Klima-Aufschlägen so teuer machen, dass ihr am Ende doch zähneknirschend zu Hause bleibt. Sie werden euren Neid auf den Nachbarn schüren, der sich eine Auszeit noch ein paar Jahre länger leisten kann als ihr, denn jeder Dissens vereinfacht weitere Reglementierungen und Zumutungen, da immer kleinere Gruppen aufeinander losgehen und nicht mehr darüber nachdenken, wer von den kleinlichen Grabenkriegen letzten Endes profitiert. Divide et imperia.
Wenn ihr euer täglich an Wert verlierendes Eigentum verkauft – vielleicht, weil ihr hofft, im Ausland euren Kindern eine menschenwürdigere Zukunft ermöglichen zu können –, werden sie Vermögens- und Fluchtsteuern erlassen. Die umfassende Digitalisierung des Geldes wird die letzten Schlupflöcher schließen. Das Argument wird lauten, dass die Herausforderungen der Zeit (die alleine von den Vorgaben der politischen Klasse ausgehen) nun einmal riesig seien und „starke Schultern mehr tragen müssen“. „Stark“ ist in diesem Weltbild jeder, der noch nicht an der Nadel staatlicher Zuwendungen hängt. Man wird den Weg eueres Geldes in jeden Winkel der nördlichen Hemisphäre verfolgen können, und früher oder später dürften entsprechende „Anfragen“ und die Drohung mit Offenlegung „problematischer“ Ausgaben und Investitionen Teil der Gesamtstrategie gegen allzu unabhängige Geister werden.
Wer sich – als Oppositionspolitiker, Journalist oder zunehmend verzweifelter Wähler – über all das negativ äußert oder gar zu Widerstand auffordert, wird sich am Pranger der „Zivilgesellschaft“ wiederfinden, deren „Zusammenhalt“ die Einpauker immer schriller einfordern – hier gibt es keine Kritiker mehr, nur noch „Delegitimierer des Staates“, also Feinde des Ganzen.
All dies sind keine temporären Nebeneffekte einer „ökologischen Transformation“. Tatsächlich ist das irreversible Ergebnis der eigentliche Zweck der ganzen Übung – dass es am Ende …
– keine vom Staat unabhängige Mittelschicht,
– keinen privaten Wohlstand,
– keine Rückzugsorte,
– keine Hoffnung auf Widerherstellung des Zerstörten mehr gibt.
Erst, wenn das erreicht ist; wenn ihr keinen Ort mehr habt, an dem ihr euch zurücklehnen und sicher fühlen könnt vor den Übergriffen eines gierigen, machtbesoffenen Gesinnungsstaates – erst dann werden sie (vielleicht) von euch ablassen.
Und ihr werdet bald vergessen haben, wie gut es euch einmal ging.
Das planetare Klima werden all diese Zumutungen und die in unserer Geschichte einmalige Ausplünderung und Erniedrigung der Menschen natürlich in keiner Weise beeinflussen, zumindest nicht positiv. Es wird sich (wie schon seit Millionen Jahren) weiter wandeln, und die meisten Menschen in den meisten Weltregionen werden sich pragmatisch an diesen Wandel anpassen – so, wie unsere Spezies es immer getan hat.
Nur wir nicht. Wir werden eher ersticken und verhungern, als den Gewählten klar zu machen, dass sie einen ganz anderen Auftrag hatten – zuvorderst: Schaden von uns abzuwenden.
Wer Deutschland verlassen kann – also vor allem mobile, qualifizierte Köpfe und Großunternehmen –, wird es tun. Der brave Esel Mittelstand wird bleiben (müssen), bis er unter der Last zusammenbricht.
Der Anteil Deutschlands am anthropogenen CO2-Ausstoß (circa 1,8 %) wird sich möglicherweise eines Tages, wenn Großteile der Industrie aufgegeben haben oder weggezogen sind, geringfügig reduzieren (derzeit steigt er) – während gleichzeitig jeder Tropfen Öl, jeder Kubikzentimeter Gas von anderen Ländern aufgekauft und dann eben andernorts verbraucht wird, dies dann wahrscheinlich unter weit laxeren ökologischen Vorgaben. Die Nutzung der CO2-armen Kernenergie wird aus rein ideologischen Gründen verboten bleiben, und selbstverständlich werden die Grünen und ihre Brüder im Geiste auch die Kernfusion aus Deutschland heraushalten, sobald diese funktioniert und dem Rest der zivilisierten Welt saubere, billige Energie beschert.
Nichts gewonnen, aber fast alles verloren, sodass wir im Leid unsere Bestimmung finden:
Das ist die Zukunft, die für uns vorgesehen ist.
Dass Radikale diese Entwicklung vorantreiben, hat herzlich wenig mit „Umweltschutz“ zu tun, aber sehr viel damit, dass dies möglicherweise ihre letzte Chance ist, dem verhassten kapitalistischen System das Genick zu brechen.
Dass sie damit durchkommen: Das ist die Schuld der Mehrheitsgesellschaft, die sich offensichtlich nicht wehren will, weil sie den Konsens unter der Knute einer vorgeblich höheren Moral der 15% mehr liebt als den offenen Disput.
Die nächste Wahl findet im Herbst 2025 statt. Viel Zeit zum Nachdenken.
Text von Martin Post