Die Bildungspolitiker der AfD in Bund und Ländern kritisieren auf ihrem 13. interfraktionellen Treffen die chaotische und oft undurchdachte Digitalisierung an Schulen. Die unkontrollierte Verbreitung online-basierten Unterrichts gefährdet die Bildungschancen vieler Schüler.
Für die AfD-Parlamentarier zeichnet sich guter Unterricht durch den direkten Kontakt zu kompetenten Lehrern, die ausreichend Zeit für ihre Schüler haben, und gute Unterrichtsvorbereitung aus. Das Online-Lernen bietet hierzu lediglich Ergänzungen und kann die analogen Grundlagen nicht ersetzen. Im zukünftigen Einsatz von Künstlicher Intelligenz, z.B. von Sprachmodellen wie „ChatGPT“, sehen wir Chancen und Grenzen. In jedem Fall müssen die Schüler befähigt werden, dieses Medium kritisch und kompetent zu nutzen. Drängender denn je ist vor diesem Hintergrund die Vermittlung und Festigung guter Allgemeinbildung und der Fähigkeit zu analytischem Denken, die dies ermöglicht.
Der gemeinsame Unterricht im Klassenraum stellt die für die Lernmotivation wichtige soziale Komponente dar. Wenn diese durch eine vollständige Umstellung auf den Distanzunterricht dauerhaft gestört wird, drohen im schlimmsten Fall verheerende Auswirkungen auf die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft durch beziehungsuntaugliche Schüler und „digitale Demenz“. Damit wären die Schüler die Verlierer des aktuellen Trends zu noch mehr aktionistischer Digitalisierung im Unterricht. Unser Ziel ist eine schrittweise, punktuelle und gezielte Digitalisierung an Schulen, die finanzierbar und umsetzbar bleibt. Die derzeitige kopflose Digitalisierung schadet den Schülern und führt nur zu milliardenschwerer Steuerverschwendung.
Der erste Schwerpunkt sollte vor allem auf die Digitalisierung der Schulverwaltung, sowie der Aufrechterhaltung und reibungslosen Verwaltung der bereits geschaffenen IT-Infrastruktur gelegt werden. Eine digitalisierte Schul- und Unterrichtsverwaltung erleichtert die Kommunikation zwischen Schulpersonal, Eltern und Schülern.
Der zweite Schwerpunkt liegt sowohl auf der Lehrerausbildung und der Weiterbildung von bereits tätigen Lehrern. Es ist nur so viel Digitalisierung möglich, wie das Personal bereit und fähig ist mitzugehen.
Der dritte Schwerpunkt muss aus Gründen des Kinder- und Jugendschutzes digitalisierungsfreie Bereiche festschreiben. Die AfD-Parlamentarier sehen beispielsweise an Grundschulen nur eine beschränkte Notwendigkeit der Digitalisierung, um den Erwerb der Grundfertigkeiten von Lesen, Schreiben und Rechnen nicht zu stören. Ein Verbot von digitalen Endgeräten im Primarbereich halten die Parlamentarier für geboten. Wir begrüßen es ausdrücklich, Verwaltungstätigkeiten durch den Einsatz digitaler Technologien zu erleichtern. Tendenzen, das Problem des Lehrermangels durch digitale Lehr- und Lernprozesse zu lösen, lehnen wir dagegen ab.
Konkret fordern die bildungspolitischen Sprecher der Fraktionen:
- Die Einführung des digitalen „Hausmeisters“, der den IT-Support an den Schulen übernimmt.
- Einführung eines zweistündigen Pflichtfachs Informatik in der Sekundarstufe II (Inhalt: Grundkenntnisse im Programmieren).
Dies sind Schlüssel zum geschulten Umgang mit Digitalität, der allen Schülern eine digitale Bodenhaftung mitgibt, ohne blind zu werden für die Gefahren der Digitalisierung bei Heranwachsenden.
Dreizehntes interfraktionelles Treffen am 13. März 2023.