down AfD BW | KV Pforzheim/Enz

Es braucht eine Rückbesinnung auf die journalistischen Grundregeln

KV-PFORZHEIM-ENZ - 15.04.2022

Eine Empfehlung für einige PZ Journalisten.

Gibt zu denken….Rausgeflogen. Wegen Majestätsbeleidigung.

23DEBATTE VON GUDULA WALTERSKIRCHEN

Es braucht eine Rückbesinnung auf die journalistischen Grundregeln

Statt Erziehungs- und Haltungsjournalismus hat das Publikum ein Anrecht auf eine wertneutrale und differenzierte Berichterstattung. Ein Appell zum Abschied.

QUERgeschrieben

Der Journalismus befindet sich in einer Krise. Diese währt schon länger, hat verschiedene Ursachen und wird nun offenkundig. Einer der Gründe dieser Krise ist die Erosion der finanziellen Basis. Viele Medienhäuser, früher finanziell potent, hungern immer mehr aus: Durch den Wegfall von Werbung und Kleinanzeigen, die Konkurrenz durch Gratisformate in Internet und Print sowie immer weniger Abonnenten. Die Redaktionen müssen auf verschiedenen Info-Kanälen immer mehr produzieren. Gleichzeitig wird beim Personal eingespart, es bleibt weniger Zeit für Recherche. Darunter leidet wiederum die Qualität. Ein Teufelskreis. Einschüchterungsklagen setzen Medienhäuser und Journalisten zunehmend unter Druck und sollen zur Selbstzensur führen.

Inhaltlich werden Tendenzen immer dominanter, die Leserinnen und Seher dazu veranlassen, sich abzuwenden. Anstatt umfassend, ergebnisoffen und möglichst neutral zu informieren sowie Meinung und Information sauber zu trennen, greift ein Haltungs- und Erziehungsjournalismus um sich: Indoktrination statt Information, Propaganda statt Berichterstattung. Das führt zu Schwarz-Weiß-Malerei und einer moralisierenden Einteilung in Gut und Böse – Kategorien, die im Journalismus eigentlich nichts zu suchen haben. Auf der Strecke bleiben die Differenzierung, die neutrale Erklärung und das Darstellen von Für und Wider.

Qualitätsjournalismus besteht auch darin, möglichst alle Facetten eines Themas zu beleuchten. Im Haltungsjournalismus und seinem Eiferertum haben Widersprüche und Antithesen hingegen keinen Platz. An die Stelle der vorurteilsfreien Beschreibung der Realität tritt die Moral. Somit werden dem Publikum „abweichende“ Informationen, Positionen und Meinungen vorenthalten. Es werden nur Personen befragt und selektiv Faktoren herangezogen, die jene Agenda stützen, der man sich verschrieben hat. Wer dagegenhält, der wird diskreditiert und letztlich eliminiert. Diversität durch Monokultur zu ersetzen heizt jedoch das gesellschaftliche Klima an und macht anfällig für Irrwege.

Kritik ist eine wichtige Aufgabe des Journalismus, und diese kann auch hart ausfallen, wenn sie sachlich bleibt. So hat man es zumindest früher gelernt, und so praktizieren es auch viele Journalisten. Mit dem Haltungsjournalismus hat sich jedoch ein neuer, aggressiver Ton eingeschlichen. Tribunale werden abgehalten, (Vor-)Urteile gefällt. Vergessen wird dabei, dass Medien eine Verantwortung haben. Manche Journalisten, die – zu Recht! – gegen Hate Speech auftreten, merken gar nicht, wie aggressiv sie gegenüber jenen sind, die sich ihrer angemaßten Diskurskontrolle nicht unterordnen.

Das Ziel des Erziehungsjournalismus ist eine Entmündigung des Bürgers, dem man kein eigenes Urteil zutraut oder überlassen will. Dieser könnte ja womöglich die „falschen“ Schlüsse ziehen. Viele Journalisten bemerken nun, dass sie, selbst wenn sie sich um objektiven und unbeeinflussten Journalismus bemühen, bei ihren Leserinnen und Lesern an Glaubwürdigkeit und Zuspruch verlieren, dass diese sich anderswo informieren und orientieren. Man hat sich entfremdet. Auch der ORF registriert ein immer geringeres Interesse und eine Flut an GIS-Abmeldungen.

Dies sollte dazu motivieren, sich auf die Grundregeln dieses Berufs zu besinnen. Denn als Journalisten sind wir allein unseren Lesern und Zuseherinnen verpflichtet. Ich bin der festen Überzeugung, dass es in einer Demokratie die Vielfalt der Meinungen braucht. Auch wenn mir vor wenigen Tagen, nach meinen kritischen Reflexionen über den Bundespräsidenten und seine Umgebung, der Chefredakteur der „Presse“ überraschend mitgeteilt hat, dass mein Platz als Querschreiberin künftig von jemand anders eingenommen wird. All jenen, die Vielfalt schätzen und an meinem Beitrag dazu interessiert sind, sei versichert, dass ich mich weiterhin zu Wort melden werde. Alles Gute in dieser schwierigen Zeit!

E-Mails an:debatte@diepresse.com

Zur Autorin:

Dr. Gudula

Walterskirchen ist Publizistin, Historikerin und Autorin.

Teile diesen Beitrag in den sozialen Medien:

left Zurück zur Übersicht

Diese Beiträge könnten Sie auch interessieren:


KV-PFORZHEIM-ENZ - 03.04.2024

73 Prozent Ablehnung, deutlich vor Biden – Olaf Scholz ist der unbeliebteste Regierungschef der Welt

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat es endlich an die Weltspitze geschafft. Leider jedoch nicht mit der deutschen Wirtschaft, sondern mit der eigenen Unbeliebtheit....
right   Weiterlesen
KV-PFORZHEIM-ENZ - 19.03.2024

Alternative Runde  Freitag, den 22.03.2024 um 19.00 Uhr

Am Freitag, den 22.03.2024 um 19.00 Uhr werden wir vom Bundestagsabgeordneten Marc Bernhard einen Vortrag zu dem Thema "Wie wir Deutschland wieder sicher und b...
right   Weiterlesen
KV-PFORZHEIM-ENZ - 19.03.2024

Die AfD Landtagsfraktion BW lädt zum Bürgerdialog am 2. April in Pforzheim CCP ein.

Liebe Mitbürger, wir möchten Sie zum nächsten BürgerDialog Ihrer AfD-Landtagsfraktion herzlich einladen. Der Fraktionsvorsitzende Anton Baron MdL wird Sie mit...
right   Weiterlesen
KV-PFORZHEIM-ENZ - 18.03.2024

Die links-grüne Traumwelt, in der alle Kulturen einander lieb haben

Der konservative Islam ist so tolerant wie Christen zur Zeit der Kreuzzüge. Doch viele Grüne und Linke leugnen Probleme mit einer wachsenden Minderheit von Muslim...
right   Weiterlesen
KV-PFORZHEIM-ENZ - 08.03.2024

Rede vom 07 03 2024 MdL Alfred Bamberger im Landtag Baden-Württemberg

„Green Culture – Kunst und Kultur ökologisch nachhaltiger gestalten“ hatten die Grünen großspurig ihren Antrag genannt. Ich konnte es mir nicht verkneifen,...
right   Weiterlesen
KV-PFORZHEIM-ENZ - 07.03.2024

Der Unmut wächst!

„Wenn allein die SWP heute allein für Ulm feststellen muss, dass die Bautätigkeit der Stadt nicht mit ihrem Bevölkerungswachstum mithält, wird die Bürgerskep...
right   Weiterlesen
KV-PFORZHEIM-ENZ - 06.03.2024

Das deutsche islamisierungs-Hamsterrad

Sonne, Mond und Sterne sollen ab dem 10. März in der Frankfurter »Freßgass« leuchten. Nun fallen in der hessischen Bankenstadt weder St. Martin noch Weihnachten...
right   Weiterlesen
KV-PFORZHEIM-ENZ - 05.03.2024

Nächster Automobilzulieferer insolvent – Grüne Politik kostet Arbeitsplätze!

Der mittelstandspolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion Bernd Gögel hat die Insolvenz des Automobilzulieferers Eissmann aus Bad Urach als weiteren Mosaikstein...
right   Weiterlesen
KV-PFORZHEIM-ENZ - 29.02.2024

Weitere RAF-Terroristen in Berlin vermutet – Linksextreme Netzwerke auflösen!

Den Sicherheitsbehörden ist zu diesem Erfolg nur zu gratulieren: Überraschend schnell nach Ausstrahlung der Sendung „Aktenzeichen XY“ ist kürzlich die führe...
right   Weiterlesen
KV-PFORZHEIM-ENZ - 26.02.2024

Mit deutlichen Mehrheiten gewählt – Herzlichen Glückwunsch dem neuen AfD-Landesvorstand!

Der Landesparteitag begann zwar etwas chaotisch – natürlich haben die Medien in erster Linie darüber berichtet. Viel wichtiger ist jedoch, dass sich das Enderge...
right   Weiterlesen
KV-PFORZHEIM-ENZ - 23.02.2024

Pforzheim 23./24. Februar 1945 und der Zeitgeist

Thema ist natürlich der britische Bombenangriff auf Pforzheim in der Endphase des Krieges, der nach offiziellen Angaben 17.600 Todesopfer kostete (das soll 31,4% d...
right   Weiterlesen
KV-PFORZHEIM-ENZ - 20.02.2024

Einkommensteuer senken! – Topökonom warnt: Vollzeitarbeit lohnt sich oft nicht mehr

Unsere exportorientierte hochspezialisierte Wirtschaft ist auf Fachkräfte angewiesen. Klar ist: Der aktuelle Mangel ist auch das Resultat einer zunehmenden Ausbrei...
right   Weiterlesen

Lust auf mehr? Downloads

Grundsatzprogramm zur Bundestagswahl 2025

Sie können unser Grundsatzprogramm jeweils in einer Lang- und Kurzfassung, sowie das aktuelle Europawahlprogramm 2024 als PDF herunterladen.
Zum betrachten von PDF-Dokumenten muss Ihr Gerät ggf. einen PDF-Reader wie z.B. den Acrobat Reader installiert haben.

up