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Hat Schweden es richtig gemacht? In jedem Fall bei der Transparenz!

KV-PFORZHEIM-ENZ - 19.07.2020

Liebe Leser,

der „Schwedische Sonderweg“ in Sachen Corona-Politik zielte auf die möglichst schnelle Herstellung einer „Herdenimmunität“ und hat von den sehr weitgehenden Beschränkungen, wie wir sie in Deutschland haben, weitgehend abgesehen. Das im Demokratie-Ranking von The Economist derzeit weltweit an dritter Stelle stehende skandinavische Land (Deutschland steht da an dreizehnter Stelle hinter Norwegen, Island, Schweden, Neuseeland, Finnland, Irland, Dänemark, Kanada, Australien, Schweiz, Niederlande, Luxemburg - s. https://infographics.economist.com/…/democracy-i…/index.html) setzte auf Einsicht, Selbstbeschränkung und ein partnerschaftliches Verhältnis zu seinen Bürgern. Dafür wurde und wird Schweden in deutschen meinungsbildenden Medien, privaten wie offiziellen, sehr heftig angegangen, im gewohnten Habitus, stets vor fremden Türen zu kehren und die heimischen Zustände schönzureden.

Von ihren Eckdaten her sind Schweden mit 10,3 Mio. Einwohnern und Baden-Württemberg mit 11,07 Mio. Einwohnern vergleichbar. Das BIP Schwedens betrug 2019 umgerechnet 489 Mrd. Euro oder 47,8 Tsd. Euro / Kopf. Baden-Württemberg erreichte (2019) 524 Mrd. Euro oder 47 Tsd. Euro / Kopf. Letzteres gibt übrigens zu denken, da Schweden weit weniger dicht besiedelt ist (23 vs. 310 Einwohner je qkm) und eine entsprechend leistungsfähige Infrastruktur besitzen muss, aber auch in mehr oder minder allen Landesteilen produktive Gemeinschaften haben muss, um diese stolze Leistung zu stemmen. Beide sind auf den Export vor allem von Waren ausgerichtete Volkswirtschaften von vergleichbarer Bevölkerung respektive Größe des Bruttoinlandsprodukts. Sie werden also ähnlich entwickelt sein und mutmaßlich eine vergleichbar leistungsfähige Gesundheitsinfrastruktur haben. In Schweden allerdings können sich die Bürger tagesaktuell bei der Behörde für öffentliche Gesundheit über das COVID-19 Infektionsgeschehen informieren – über die Zahl der Infektionen, der Schwerkranken, der Verstorbenen, auch über die kumulierten Daten und die entsprechenden Grafiken zum zeitlichen Verlauf (s. https://experience.arcgis.com/…/09f821667ce64bf7be6f9f87457…). Zum 15.7.2020 gibt es in Schweden (kumuliert) 76.001 Infizierte, 2.484 Personen in Intensivbehandlung, 5.545 im Zusammenhang mit COVID-19 Verstorbene. Die zugehörigen Grafiken lassen erkennen, dass sich hauptsächlich Menschen im Alter 20-59 J. infizieren (also nicht Schüler), dass der Schwerpunkt der Intensivpatienten bei 50-79 J. liegt und dass der Schwerpunkt bei den Verstorbenen bei 70-90+ Jahre liegt. Angeblich soll das Durchschnittsalter der Verstorbenen um 86 J. liegen, nur 70 Personen unter 49 Jahren seien verstorben. „Der Tagesspiegel stellte im Mai fest (…) Rund 90% aller Patienten, die bis 7. Mai 2020 in Verbindung mit Covid-19 verstorben waren, waren älter als 70 Jahre, und mehr als die Hälfte lebte zuvor in einem Heim.“ (s. https://de.wikipedia.org/wiki/COVID-19-Pandemie_in_Schweden). (Eigenartiger Weise zitiert der Wikipedia Artikel lieber die Daten der privaten Johns Hopkins University als diejenigen der schwedischen Behörde für öffentliche Gesundheit, die direkt am Puls des Geschehens sitzt). Die Lebenserwartung in Schweden beträgt aktuell 81,9 Jahre (83,7 für Frauen, 80,0 für Männer). Hier spielt Baden-Württemberg völlig in derselben Liga (s. https://www.baden-wuerttemberg.de/…/hoechste-lebenserwart…/….). In Baden-Württemberg weiß ich als Parlamentarier nur aus der Zeitung, dass bis zum 9. Juli d. J. 1.837 Personen im Zusammenhang mit COVID-19 verstorben sind. In jedem Fall liegt in Schweden das Durchschnittsalter der Verstorbenen deutlich in der Nähe der statistischen Lebenserwartung, und ich mutmaße – warum auch nicht? - , dass dies sich in Baden-Württemberg ähnlich verhält. Vielleicht weiß der OB der Universitätsstadt Tübingen, Boris Palmer, Genaueres, wenn er ketzerisch fragt: Haben wir vielleicht Menschen gerettet, die in einem halben Jahr sowieso gestorben wären? Wenn einer eine Frage stellt, für die man bei den GRÜNEN aus der Partei geworfen werden kann, dann beweist er aus meiner Sicht zumindest Realitätswillen.

Dass ich weder die schwedischen Zahlen vergleichen kann, noch den Wahrheitsgehalt von Boris Palmers Gedankengang bewerten kann, hat in Baden-Württemberg nicht etwa die Unfähigkeit irgendwelcher Statistiker als Grund sondern schlicht – Regierungsgutdünken! Minister Lucha gefällt es, erst im September 2021 Zahlen zum Geschehen vom Juli 2020 nennen zu wollen, und von einer Analyse der nicht gelieferten Statistik und irgendwelchen Lehren aus dieser können wir Parlamentarier nur träumen. Ich werte diese Informationsverweigerung ganz klar als politische Absicht! Die Bewertung der Maßnahmen und der Kompetenz der zuständigen Regierungsmitglieder soll während der laufenden Legislaturperiode respektive Amtszeit verunmöglicht werden. dabei wurde ganz Anderes verprochen. In Baden-Württemberg, dessen heutiger Ministerpräsident sich 2011 (s. https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.bahnhofsstreit-gr…https://www.youtube.com/watch?v=j82l1Ju2iz0) und noch 2017 /2018 (https://www.baden-wuerttemberg.de/…/170324_Kretschmann_Vort…https://vm.baden-wuerttemberg.de/…/buergerbeteiligung-tra…/9 - bitte honorieren Sie die feine Ironie angesichts der Stuttgarter Unruhen von 2020!) so viel auf seine „Kultur der Bürgerbeteiligung“ einbilden wollte, weigerte sich Sozialminister Lucha hingegen, sogar uns Volksvertretern die entsprechenden Zahlen zeitnah zu nennen (s. https://www.landtag-bw.de/…/…/Drucksachen/8000/16_8037_D.pdf). Er will die Sterbestatistik im Zusammenhang mit COVID-19 erst im September 2021 veröffentlichen. Fazit: Bürgerbeteiligung und dergleichen wird dann gestrichen oder mit Ersatzspielchen simuliert, wenn der Trend der Meinung gegen die herrschenden Grünen geht. Immerhin durften wir aus der Stuttgarter Zeitung (!) vom 9. Juli d.J. entnehmen, die Zahl der im Zusammenhang mit COVID-19 Verstorbenen liege in Baden-Württemberg bei „konstant 1837“. Die Darstellung, die schwedische Sterblichkeit liege etwa dreimal so hoch wie die in Baden-Württemberg, bestätigt sich damit ziemlich genau. Schweden soll (für die Zahlen kann ich keine Gewähr übernehmen) 53 Tote je 100.000 Einwohner zu beklagen haben, weit mehr als Deutschland (11), aber in der Liga von Italien (58), Spanien (60), und deutlich weniger als Großbritannien (67) oder gar Belgien (85). Die hohen Totenzahlen in Ländern, die harte Restriktionen eingeführt haben, sagen womöglich etwas über die Leistungsfähigkeit des Gesundheitswesens bzw. dessen Mängel.

Im Maßstab von nur 100 Jahren, so prognostiziere ich, werden die bedauerlichen Todesfälle durch COVID-19 ein kleiner Ausschlag bleiben, ein Schicksalsschlag. Unser Problem scheint mir vor allem darin zu liegen, dass diese Gesellschaft gegenüber dem Schicksal, der Natur, dem Tod eine Art Allmacht herbeiphantasiert hat und dabei von entweder naiven oder zynischen Politikern auch noch bestärkt wird. Entsprechend kompromisslos sind die Heilserwartungen geworden, entsprechend kompromisslos die Maßnahmen ohne Rücksicht auf Morgen, entsprechend kompromisslos die Wut auf und die Diffamierung der Kritiker. Sie verträgt keine Abwägung, weil man ihr das Maximum und die Erfüllung aller Wünsche versprochen hat, die Kehrseiten aber verschwiegen hat. Man hat der Gesellschaft keine informierte Entscheidung und keine Eigenverantwortung gelassen, weil man in Deutschland ein solches Selbstbewusstsein der Gesellschaft fürchtet. Man sieht ja z.B., mit welchen Mitteln die AfD bekämpft wird und am 15.7. wieder (selbst angesichts eines Mordversuchs in Bad Cannstatt) ein Linksextremismus-UA niedergestimmt wurde, der Finanzierungsstrukturen offengelegt hätte. Auch in Schweden scheint die Epidemie inzwischen, gemessen an den Neuinfektionen, „durch“. Der Tod gehört nach wie vor zum Leben, und die Frage ist, welchen Aufwand kann ein Staat vernünftig treiben, um das Unabwendbare zu verzögern. Wieviel kann er dafür an Leben einschränken, übrigens in einem Land (und man kann aber muss kein Christ sein, dies zu monieren!), wo eine Staatssekretärin aus dem Sozialministerium jüngst auf den Gedanken kam, angehende Ärzte an Universitätskliniken des Landes auf die Bereitschaft zur Durchführung von Abtreibungen zu verpflichten. Hier geht es schlicht um ungeborenes menschliches Leben, ein jedes mit einer statistischen Lebenserwartung von gut 80 Jahren, das hier auf dem ideologischen Altar vermeintlicher „Emanzipation“ von denselben Grünen geopfert wird, die einen Palmer hinauswerfen wollen, der ketzerisch fragt, ob sich ein halbes Jahr individuelles Weiterleben all die Einschränkungen an Volkswohlstand und Freiheit wert gewesen sei. Mit anderen Worten: Die vermeintliche individuelle „Unsterblichkeit“ ist genauso ideologiegeladen wie die vermeintliche feministische Befreiung, welche den Verlust anderen Lebens ganz einfach mittels begrifflicher Entmenschung wegwischt. Dieselben Leute, die bei Palmer aufschreien, oder die das Töten männlicher Küken nicht aushalten, sind plötzlich wenig zimperlich, wenn Verantwortung für ungeborenes menschliches Leben, das sich nicht artikulieren kann, eingefordert wird. Das eine ist immerhin ein flauschiges Küken, das Kind im Werden aber angeblich nur ein rechtloser Zellhaufen.

Die Frage bleibt offen, im Sinne Boris Palmers, wer bei uns eigentlich gestorben ist. Jegliche Detaillierung der in der Stuttgarter Zeitung genannten Daten fehlt freilich. Immerhin durften wir uns von Minister Manfred Lucha, gelernter Krankenpfleger und Diplomsozialarbeiter (s. https://de.wikipedia.org/wiki/Manfred_Lucha), am 15. Juli d.J. anhören, er habe „einen Kompass“, wir, die AfD-Fraktion hingegen angeblich nicht. Besonders beruhigt hat mich das allerdings nicht. Bernd Gögel hat denn auch – aus meiner Sicht treffend - geantwortet, die Landesregierung habe im Zusammenhang mit COVID-19 lediglich eine weitere Welle zu erwarten: Eine Welle an Insolvenzen, Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit. Ohne hier weiter abzuschweifen: Die Grundfrage hier ist, war der „deutsche Weg“ (der auch der Weg der meisten EU-Staaten war) drastischer Einschränkungen „es wert“? Ich werde hier nicht in die Palmer-Falle tappen (der Tübinger OB sinngemäß: Haben wir Menschen gerettet, die in einem halben Jahr sowieso gestorben wären?) und Menschenleben unmoderiert neben vernichtete wirtschaftliche Existenzen stellen. Diese Gesellschaft will es nicht wissen. ---
Wir können mangels Informationen seitens der Landesregierung heute gar nicht beurteilen, wer gestorben ist, und das sehe ich für politische Absicht an. Auf Deutsch gesagt: Ob es schwerpunktmäßig in Altenheimen untergebrachte Menschen waren, die – so hart das zu sagen ist – in der Nähe ihrer statistischen Lebenserwartung waren? Die Folgerungen, um dies zu beheben, wären klar. Man schützt schwerpunktmäßig die wirklich Gefährdeten, beendet den unerträglichen Ausnahmezustand, und lässt die übrige, heute unter Kuratel gestellte Bevölkerung endlich ihrem normalen Leben nachgehen! Stattdessen behandelt man tumbdeutsch alle gleich schlecht und stellt dies als Lebensschutz und soziale Gerechtigkeit dar. Ich möchte hierzu auf eine Aussage des offenbar unter Fachkollegen sehr anerkannten amerikanischen Immunologen Prof. Ioannidis verweisen, die wir in unserer aktuellen – noch unbeantworteten – Kleinen Anfrage 16/8365 (s. https://www.landtag-bw.de/…/WP…/Drucksachen/8000/16_8365.pdf) an die Landesregierung als Frage 4 verarbeitet haben: „(…) 4. Teilt sie (die Landesregierung – E.S.) ‒ unter Darlegung der wissenschaftlich-fachlichen Grundlage im Hinblick auf ihre medizinische Stichhaltigkeit ‒ die in dem oben genannten Artikel – siehe Frage 1 – des Schweizer Immunologen Prof. Dr. Stadler angeführte Aussage des Professors der Stanford University, John P. A. Ioannidis, auf die Stadler als Beleg für seine Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen an die Politik Bezug nimmt: „Ansonsten empfehle ich allen die Lektüre von John P. A. Ioannidis‘ neuester Arbeit, in der er die Situation bezogen auf die weltweite Datenlage vom 1. Mai 2020 beschreibt: Unter 65- Jährige ohne Vorerkrankung machten demnach bloß 0,7 bis 2,6 Prozent aller Covid-19- Todesfälle aus. Um der Pandemie Herr zu werden, reiche eine Strategie aus, die sich auf den Schutz der über 65-jährigen Risikopersonen beschränke. Wenn ein Top-Experte dieser Ansicht ist, wird ein erneuter Shut-Down zu einem No-Go.“? Die Antwort wird mit Sicherheit spannend. Wenn wir recht haben, dann hat die Landesregierung in ihren Maßnahmen weit überzogen und sich an einer Gesellschaft mit Maulkorb ergötzt. Wenn wir falsch liegen, dann liegt auch ein führender, international anerkannter Immunologe falsch. Und wenn ER falsch liegen sollte, dann muss die Landesregierung schon sehr gewichtige Experten zur Abwehr seiner Aussage anführen.

Wir können allerdings Wirtschaftsdaten anführen, sofern wir sie haben. Für Deutschland geht (im Juni 2020) der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (s. https://www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/konjunkturpr…) von einem durch Corona bzw. die Corona-Maßnahmen bedingten Rückgang des BIP um 6,5% aus und erwartet für 2021 eine relative Erholung in Höhe von +4,9%. Das entsprechend Schwedische Konjunkturinstitut (s. https://www.konj.se/…/2020-06-17-pandemic-to-weigh-on-swedi…) erwartet für 2020 einen Rückgang des BIP um 5,4% und für 2021 eine Erholung in Höhe von +3,5%. Die Schweden betonen, ihr unterdurchschnittlicher (im Vergleich zur EU) Konjunkturrückgang sei den nur moderarten Corona-Maßnahmen der Regierung geschuldet. Kurz gesagt: Schweden geht es etwas besser als uns, und dafür hat Schweden eine erhöhte Sterblichkeit hingenommen, die im Durchschnitt Menschen in der Nähe oder gar über der statistischen Lebenserwartung betraf. Auf der Habenseite scheinen auch Fortschritte bei der Immunisierung der Bevölkerung zu stehen. Letzteres kann nicht falsch sein, denn in irgendeiner Form kommt das Virus zurück und trifft auf eine zumindest in Teilen besser vorbereitete Gesellschaft. Die deutsche Perspektive ist, Dasselbe nochmal falls das Virus sich wieder zeigt, und / oder Impfen gegen einen Virus der sich seiner Natur entsprechend (auch er ist ja im Lebenskampf) verändern und anpassen wird.

Die gesellschaftliche Mehrheit, die ja auch die Merkel-Mehrheit ist, hat zu verstehen gegeben, dass sie sich von bestimmten unbequemen Wahrheiten nicht konfrontieren lassen will und noch immer lieber ein illusionäres Rundumschutz-Versprechen hört. Ich muss jedoch die Frage stellen: Ist der Weg, den der schwedische „Staatsepidemiologe“ Tegnell gewählt hat, der richtige, nämlich die Krankheit bis zur Selbstimmunisierung der Bevölkerung ihren Lauf nehmen zu lassen und damit die Bevölkerung auf die Zukunft vorzubereiten? Und ich muss voranstellen: Die allgegenwärtige Maske ist für mich (außerhalb strikt medizinischer oder pflegerischer Kontexte, wo sie zweifellos angebracht ist) heute wenig mehr als ein Gesslerhut. Mit ihr muss die Bevölkerung den Regierenden signalisieren, dass sie pariert, ob die Maske nun etwas nützt oder nicht, oder ob ein bunter Schellenhut vielleicht ebenso nützlich wäre. Die Unterwerfungslust weiter Teile der Bevölkerung ist freilich unübersehbar – wenn einem gesagt wird, was man zu tun hat, strukturiert das den Tag. Ich halte das Schwadronieren von zweiten und dritten Corona-Wellen mit der Perspektive eines neuerlichen Einfrierens des öffentlichen Lebens „bis man einen Impfstoff habe“, mit dem dann womöglich zwangsweise alle geimpft würden, für idiotisch. Denn, man ehrlich, wer garantiert, dass der Virus nicht zum nächsten Winter eine Mutation vornimmt, die einen anderen Impfstoff (samt neuerlichem „Lockdown“ bis zu dessen Verfügbarkeit) erfordert? Das eine ist ein logischer Ansatz, etwa so: „Ein umfassender Schutz für die Zukunft KANN nur in einer Immunisierung der Bevölkerung liegen, weil keine Institution, kein Staat jeweils eine viren- und mutationsfreie Welt garantieren können. Ein Risiko ist leider unvermeidlich, aber du kannst uns jederzeit in die Statistiken und Karten schauen. Wir können uns irren, aber wir tun unser Bestes“ Der deutsche Ansatz ist der Schlaraffenland-Ansatz: „Zweifle ja nicht! Wir Politiker und Ämter schützen dich, lieber Bürger, ob du willst oder nicht vor allen Lebensgefahren, sind dafür zu allem kompetent und zu allem ermächtigt. Wir sind deine Freunde, kapierst du das nicht? Und während wir nicht weiterwissen, das aber nicht zugeben, sperren wir dich eben ein und ruinieren dich – es ist nur zu deinem Besten. Und natürlich wirst du verstehen: Wenn du nicht spurst, müssen wir dich von den Anderen isolieren und mithilfe unserer Medien als gefährlichen Idioten oder als Nazi darstellen, sonst leidet unser Prestige. Und dann finden wir den Impfstoff und wie im Märchen wird alles gut – und wehe, du lässt dich nicht impfen, dann müssen wir dich wieder als Idioten oder Nazi diffamieren und machen bis zum Nimmerleinstag so weiter!“ Die Politik – so sehe ich das – ist heute in einem umfassenden Schlaraffenland & Paradiesversprechen gefangen, indem sie auf kindliche Instinkte von Mehrheiten setzt, anstatt mutig politisch vernünftige Entscheidungen zu treffen und diese gegenüber der Bevölkerung zu vertreten. Irgendeiner schreit immer, er werde diskriminiert, oder seine Gesundheit nicht geschützt, oder dergleichen an wirklich oder vermeintlich geschmälerten Grundrechten. Wer das perfekte, risikolose Paradies verspricht, der muss aber, wie auch geschehen, extreme Maßnahmen ergreifen und darf in der unmittelbaren Bedürfnisbefriedigung der Ängstlichen oder der Zornigen, von denen er Mehrheiten erhofft, nicht an Morgen denken.

Die Politik des Schlaraffenlandes und des Paradieses ist systembedingt tagesbezogen und mittelfristig verantwortungslos, und der Meinungsmacherapparat, der uns täglich ein X für ein U vormacht, eine logische Folge einer – Pardon – ein wenig in Richtung Ochlokratie (s. https://de.wikipedia.org/wiki/Ochlokratie) degenerierten Demokratie. Es ist aber zu viel geworden und bedrückt das Land täglich. Zugleich versuchen sich deren Eliten zu feudalisieren, während sie dem Wahlvolk – das ihre Stellung ja formal legitimieren muss - umso mehr nach dem Munde reden und das „Gehörtwerden“ der Bürger (das ja laut Kretschmann nicht notwendig ein „Erhörtwerden“ ist) mit allerhand Ritualen und Beauftragten simulieren. Keiner wird das gerne hören. Aber wie anders als auf dem Wege zur Ochlokratie soll ich eine Struktur nennen, in der die Quote wichtiger wird als die Leistung, in der der Begriff der Leistungselite verpönt ist, in der (am 15. Juli d.J.) selbst angesichts eines mutmaßlich linksextremistisch motivierten Mordanschlags andere Parteien aus Parteiraison einen Linksextremismus-Untersuchungsausschuss ablehnen? Eine Struktur, in der die GRÜNE Abgeordnete Erikli nicht nur für eine Frauenquote in den Parlamenten spricht, sondern analog für eine Migrantenquote – in der aber zugleich der Polizei verwehrt werden soll, sich nach dem Migrationshintergrund von Tatverdächtigen bei anderen Behörden zu erkundigen? All dies ist Klientelpolitik, Machterhalt um jeden Preis, aber eben kein Gemeinwohl.
Schweden wurde inzwischen von der WHO gelobt, nicht unbedingt für seine konkrete Corona-Politik, sondern für seinen Ansatz. „Es ist beeindruckend, wie schwedische Entscheidungen auf der Grundlage wissenschaftlicher Interpretation von Fakten und nicht auf der Grundlage politischer Interpretation von Fakten getroffen wurden“, so Mike Ryan, Leiter der Katastrophenbereitschaft der WHO (s. https://www.stern.de/…/who-chef-lobt-schweden-fuer-corona-k…). Die schwedische Regierung hatte derweil den Mut, eine vom ehemaligen Vorsitzenden des obersten Verwaltungsgerichtshofes geleitete Untersuchungskommission einzurichten, die den Umgang des Staates mit COVID-19 untersuchen soll. Ebenso soll das Forschungsinstitut für Verteidigung das derzeitige System der Krisenvorsorge untersuchen. Angeblich formuliert der verantwortliche Epidemiologe bei der schwedischen Behörde für öffentliche Gesundheit, Anders Tegnell, heute so: „Staatsepidemiologe Tegnell räumte währenddessen selbst Fehler ein. Es gäbe ‚Verbesserungspotenzial bei dem, was wir in Schweden gemacht haben‘. Zugleich sagte er jedoch, die Gesamtstrategie sei richtig gewesen, und er resümierte: ‚Würden wir auf die gleiche Krankheit treffen, mit dem, was wir heute über sie wissen, denke ich, wie würden irgendwo in der Mitte landen zwischen dem, was Schweden getan hat und dem was der Rest der Welt gemacht hat.“ (s. https://de.wikipedia.org/wiki/COVID-19-Pandemie_in_Schweden). Das sind für deutsche Maßstäbe geradezu unerhörte Ideen menschlicher und politischer Fehlbarkeit, wo das allwissende und niemals zu kritisierende Robert-Koch-Institut und echte oder vermeintliche Star-Virologen, denen die Politik hörig war, eine regelrechte Diktatur ausübten und – das ist das eigentlich Erschreckende – die nicht weniger hörigen Medien und prominente Politiker (Kretschmann, Strobl) praktisch jede vernünftige Kritik der Bürger mit Aluhüten oder Nähe zu Rechtsextremismus gleichsetzten. Noch heute sehe ich Ministerpräsident Kretschmann und seinen ganzen Tross demonstrativ mit Maske – Ausnahme: Innenminister Strobl – den Rasen queren und im Landtag einlaufen. Ein solcher diffamierender und ihnen geistige oder sittliche Minderwertigkeit unterstellender Umgang mit den Bürgern ist einer Demokratie schlicht unwürdig, und die Schweden zeigen uns, wie Transparenz, Ehrlichkeit und die Fähigkeit zur Selbstkritik aussehen. Jetzt weiß ich, warum The Economist Schweden auf dem 3. Platz weltweit in Sachen Demokratie sieht. Und gerade die hat sich in der Krise als belastbar erwiesen und sich bewährt.

Ihr

Emil Sänze

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