Die „Sinti Allianz Deutschland“ wendet sich gegen Bestrebungen, das Wort „Zigeuner“ zu zensieren, und hält selbst an diesem Ausdruck fest. Gegenüber der Sprachzeitung DEUTSCHE SPRACHWELT bezeichnete Manfred Drechsel, der 2. Vorsitzende der Allianz, die gegenwärtige Soßendiskussion als „unwürdig“.
Die Mehrheit ihrer Mitglieder verfolge die Diskussion mit Kopfschütteln. Diese Form der „Sprachhygiene“ lehne die Allianz ab. Auf eigenen Grabmalen werde die Bezeichnung „Zigeuner“ häufig als Inschrift gewählt. Überlebende des Nationalsozialismus hätten als Sinti diese Bezeichnung selbst verwendet. Sofern „Zigeuner“ wertfrei verwendet werde, solle man auf „die eineinhalbjahrtausend Jahre alte historische Bezeichnung“ nicht verzichten. Statt dessen biete sie die Möglichkeit eines Überbegriffes für alle Zigeunervölker. „Eine Zensur oder Ächtung des Begriffs Zigeuner, durch wen auch immer, sollte und darf es nicht geben“, schließt die Erklärung.