Die AfD-Gemeinderatsfraktion äußert Kritik an Teilen des fortgeschriebenen Lärmaktionsplans der Stadt Pforzheim, der am 28.07.2020 durch den Gemeinderat beschlossen werden soll. Der Plan sieht unter anderem die flächendeckende und ganztägige Einführung eines Tempolimits von 30 km/h vor. Für den Innenstadtring sollen 40 km/h gelten. Alternativen gäbe es nach Auffassung von Frau Schüssler nicht.
„Natürlich ist Lärmschutz ein sehr wichtiges Thema“, äußert sich Stadträtin Diana Zimmer, „allerdings wird in der Vorlage R0311 wieder einmal ersichtlich, was der Geschäftsbereich der Bürgermeisterin Schüssler tatsächlich beabsichtigt: Autos raus aus der Innenstadt.“
Nicht nur, dass man mit dem Aufbau des Innenstadtrings dort eine Mehrbelastung in Sachen Lärm, Umwelt und Stauaufkommen geschaffen habe, nun will man flächenübergreifend 30er bzw. 40er Zonen einrichten, die die Fahrtzeit unnötig verlängern und die Schadstoffbelastung erhöhen.
Dadurch werden Pforzheims Verkehrswege und der Verkehrsfluss unter dem Deckmantel des Lärmschutzes extrem beschränkt.
„Richtig wäre die Verstetigung des Verkehrsflusses und die damit einhergehende Reduktion der Lärm- und Emissionsquellen aufgrund einer gut koordinierten Schaltung der Lichtsignalanlagen“, so Zimmer weiter, „die "grüne Welle" ist hierbei als Schlüssel zum Ganzen zu betrachten. Eine gute Ampelschaltung vermeidet unnötiges Beschleunigen und Abbremsen, steigert die Attraktivität des Pforzheimer Straßennetzes erheblich und schließt unerwünschte Verlagerungseffekte auf andere Straßen aus. Denn durch Staus und längere Fahrtzeiten versuchen Autofahrer vermehrt. Abkürzungen auf Nebenstraßen zu nutzen, wodurch bereits sensible Gebiete zusätzlich belastet werden.“
Bekanntermaßen und auch durch Studien belegt, seien entsprechend hohe Drehzahlen in niedrigen Gängen für den Verkehrslärm hauptverantwortlich. Denn gerade diese hohen Drehzahlen entstehen mit einer entsprechenden Lärmentwicklung besonders beim Beschleunigen in den niedrigsten Gangstufen. Ein Tempolimit mit 30 km/h könne dies nicht verhindern, ganz im Gegenteil.
Positiv sieht die AfD-Fraktion neben der Koordination einer synchronen Ampelschaltung gute und lärmmindernde Fahrbahnbeläge. Auch hier habe Pforzheim erheblichen Nachholbedarf. Dies sei auch aus Kostensicht effektiver als die Umstrukturierung des gesamten innerstädtischen Verkehrsnetzes und der Installation einer mengenmäßig großen Anzahl an neuen Verkehrsschildern.
Pforzheim, den 10.07.2020